Mykologische Arbeitsgemeinschaft Schleswig-Holstein

 

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Wald Hörsten
MTB 1830,423

Termin: 20.08.2017 um 10:00 Uhr

Treffpunkt: Parkplatz am Gut Hasselburg, Allee 7, 23730 Altenkrempe

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Gebiet: Das Gebiet wird geprägt von überwiegend schönen und naturnahen Bruchwald-Formationen. Höher liegende Bereiche im Nordosten (Kuppe) sind mit mehr oder weniger intensiv genutztem, altem Buchen- und Buchen-Eichenwald mit wechselndem Anteil von Ahorn bestockt.

Nach Südwesten (Hangfußbereich) gehen diese eher naturfernen Bestände in einen feuchten Laubmischwald-Streifen mit hohem Eschenanteil sowie Erle, Hasel, Ahorn, Buche und Eiche über. Die im Westen und Südwesten daran anschließenden Niederungsbereiche werden von „Fichten-Erlen-Bruchwald“ bis -Moorwald (Nordteil) bzw. „Erlen-Eichen-Hasel-Bruchwald“ und Erlen-Bruch- und -Moorwald (nasseste Bereiche, v.a. im Westen) eingenommen.

Die Übergangs- und Bruchwaldbereiche sind sehr naturnah und strukturreich, schwer zugänglich und kaum forstlich genutzt. Ein altes Grabensystem, das der Entwässerung dieses Gebietes diente, ist verfallen und kaum noch erkennbar. Der Wald bildet hier ein intensiv verzahntes Mikrostruktur-Mosaik von leicht erhöhten, terrestrischen Bereichen (besonders im Wurzeltellerbereich alter Eichen, Erlen und Fichten) und tiefer liegenden, nassen (semiaquatischen) Bereichen und Bereichen mit offenen Wasserflächen. Die nassen bis sumpfigen Bereiche machen etwa 50% der Gesamtfläche aus. Die leicht erhöhten Bereiche sind mit ausgedehnten Bingelkraut-Fluren oder hygrophilen Moosen bewachsen, in den trockendsten Bereichen sind auch schütter begraste Flächen (mit hohem Anteil von Deschampsia caespitosa) verbreitet.

Die tiefer liegenden Bereiche sind von Seggen- (Carex sylvatica) und schütteren Schilffluren, Schaumkraut-Fluren und ausgedehnten Gebüschen von Ribes nigrum bewachsen oder weisen im Bereich von Wildpfaden, Wühlzonen und Suhlen offene Anmoor- und Niedermoor-Torfflächen auf. Die Wilddichte im Gebiet ist offenbar extrem hoch. Größere Stör- oder Nitrophytenfluren kommen trotzdem kaum vor. Neben Anmooren und (sauren) Übergangs- und Niedermoortorfen (Waldtorfen) finden sich als geologische Substrate humusreiche Lehme und Mergel (Übergangsbereich) sowie sandige Lehme bis mäßig lehmige Sande in den Hang- und Kuppenlagen.

Im feuchten Laubmischwald-Übergangsbereich sterben aufgrund der nicht mehr funktionsfähigen Binnenentwässerung viele alte Buchen und Eichen ab und bilden zum Teil tot-holzreiche Biotopbaum-Strukturen. Besonders urtümlich mutet der alte Fichten-Erlen-Moorwaldbereich im Nordwesten des Gebietes an. Dieser Bestand bricht an vielen Stellen zusammen, ist sehr luftfeucht und urwaldartig und sehr reich an moosüberwachsenem Totholz von Erle und Fichte. Fluren von Farnen und hygrophilen Moosen bedecken große Bereiche der Bodenoberfläche, „Fichteninseln“ mit größeren Wurzeltellern (Bulten) sind zum Teil auch mit Torfmoosen (v.a. Sphagnum fallax) überwachsen.

Örtlich treten neben stagnierenden Wasserflächen (Schlenken) auch kleinere Sickerfluren und quellige Bereiche auf.

Führung: Heiner Lehmann

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